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Mehrsprachigkeit

Die Mitarbeiter:innen des Teams Mehrsprachigkeit wirken in der Lehre sowohl in der Ausbildung als auch in der Fort- und Weiterbildung mit. Sie unterstützen z.B. die Grundausbildung Deutsch für die Primarstufe, Sprache im Sachunterricht sowie den Schwerpunkt Deutsch und die Master-Kurse im Bereich Deutsch. In der Fort- und Weiterbildung engagieren sich die Mitarbeiter:innen des Teams Sprachen bei SCHILF und SCHÜLF, GRUKO und weiteren Angeboten der PHT, z.B. der Vorbereitung und Begleitung der Sommerschule 2021 des BMBWF und der Vorbereitung und Durchführung des Studientags zur Sprachlichen Bildung am 2.10.2021 an der PHT (https://ph-tirol.ac.at/node/1469).

In der Forschung beschäftigen sich die Mitarbeiter:innen in zahlreichen Projekten mit ganz unterschiedlichen Kernbereichen der Sprachen insbesondere im Primarbereich – mit einem Fokus auf Diversität und Mehrsprachigkeit.


Forschungsschwerpunkte & Projekte 

TWF - Projekt: Schriftspracherwerb & Mehrsprachigkeit in Tirol 

Nationale wie internationale Schulleistungsstudien haben mehrfach gezeigt, dass viele Kinder – zum Teil massive – Schwierigkeiten bei ganz grundsätzlichen Kompetenzen wie Lesen und Schreiben haben. Aus wissenschaftlicher Sicht fehlen empirische Befunde, die eindeutig belegen, welche der verfügbaren didaktischen Konzepte für die einzelnen Teilbereiche des Schriftspracherwerbs besonders förderlich sind (Schneider, 2017). Auch in Bezug auf Kinder mit Migrationshintergrund herrscht hier keine Klarheit. Ist es vorteilhaft, für alle Kinder eine Methode zu verwenden, oder wäre ein Methodenmix die idealere Herangehensweise? 

In den Vorarbeiten zu diesem Projekt wurde ein online-Fragebogen mit 29 Fragen konzipiert, der die Lehrkräfte an Tiroler Volksschulen hinsichtlich der Verwendung unterschiedlichster Methoden in den Bereichen Leseerwerb, Leseunterricht, Texte verfassen, Rechtschreibung, Hören und Sprachbetrachtung befragte. Der Fragebogen wurde eingesetzt, um einen aktuellen Ist-Stand der methodischen Verwendung im Bereich Schriftspracherwerb zu erheben. 

Die qualitativen und quantitativen Ergebnisse werden derzeit pro Bereich analysiert. Hieraus soll zum einen ein aktueller Ist-Stand der Methodenverwendung (Bundesland Tirol) entstehen. Zum anderen sollen erweiterte Möglichkeiten und Ideen für die praktische Arbeit im Deutschunterricht der Primarstufen erarbeitet und vorgestellt werden. 

 

Dieses Projekt wird durch Mittel der Tiroler Wissenschaftsförderung unterstützt (2019-2022).

 

Projekt-Leitung:

Julia Festman

Projektmitarbeiter*innen:

Sabrina Gerth

Christine Reiter

Elfriede Alber

 

Vorträge:

 

Festman J., Gerth S., Reiter C., Rauchegger C. & Alber E. (2018) "Read silently page 33-41...!" An empirical study of reading instruction at Tyrolean primary schools. Vortrag wurde präsentiert von Julia Festman auf der 44. Österreichischen Linguistiktagung, 26.-28. Oktober, Universität Innsbruck.

 

Festman J., Gerth S., Reiter C., Rauchegger C. & Alber E. (2018) Lest jetzt leise Seite 37-39...!" Eine empirische Untersuchung des Leseerwerbs und Leseunterrichts an Tiroler Volksschulen. Vortrag wurde präsentiert von Julia Festman auf dem Grazer Grundschulkongress, 2.-4. Juli, PH Steiermark und KPH, Graz.

 

Festman, Julia (2021). Individualisierter Deutschunterricht. Vortrag präsentiert von Julia Festman auf dem Grazer Grundschulkongress, 7.-9. Juli, PH Steiermark Graz (virtuell), als Teil des Symposiums Individualisierung und Personalisierung als zentrale Qualitätsmerkmale von Unterricht in der Grundschule?, organisiert von Andrea Raggl. 

 

 

Publikationen:

 

Festman, J., Gerth, S., Reiter, C., & Alber, E. (2020). Lesen in der Primarstufe. Theorie und Praxis für Leseerwerb und Leseunterricht. Waxmann.

 

Festman, J., Gerth, S., Mairhofer, M., & Reiter, C. (erscheint Sommer/Herbst 2021). Hören in der Primarstufe. Theorie und Praxis für Hören, Hörverstehen und Hördidaktik. Waxmann.

Virtuelle Fortbildungsvorträge für Lehrpersonen sind - über ph-online buchbar - für Herbst 2021 geplant.

TWF - Projekt: Schriftspracherwerb & Digitalisierung in Volksschulen

Wie wirkt sich die Digitalisierung in Volksschulen auf den Schriftspracherwerb aus?

Aktuell wird die Debatte um die Digitalisierung in den Schulen ausgiebig in der Politik und den Medien geführt. Leider wird noch relativ wenig Grundlagenforschung zum Einsatz digitaler Medien in der Fachdidaktik betrieben. Diese ist aber essentiell, um eine Basis zu schaffen, damit die Prozesse des Schriftspracherwerbs und der Einfluss der Digitalisierung auf die schulischen Lernprozesse besser verstanden werden.

Die Forschung im Bereich der Digitalisierung im Deutschunterricht sollte viel stärker in den Fokus nehmen, ob es den Kindern Vor- oder Nachteile bringt, wenn sie in der Schule mit den neuen Medien (z.B. Tablets) lernen. Vorstudien in der Forschergruppe „Heterogenität und Inklusion“ an der Universität Potsdam zu diesem Forschungsprojekt (Gerth et al., 2016, HMS & Frontiers in Psychology) haben für den Bereich des Handschreibens auf Tablets gezeigt, dass Schreibanfänger stark von der glatteren Oberfläche eines Tablets beeinflusst sind und sich ihre Handschriftqualität und Schriftausführung verschlechtert. Aufgrund dieser Ergebnisse wird bezweifelt, dass Kinder in der Lage sind, genauso gut auf einem Tablet schreiben zu lernen, wie auf dem Papier. In diesem Forschungsprojekt an der PHT wird auf diesen Studienergebnissen weiter aufgebaut. Dazu wurden bereits Daten an der Universität Potsdam in der Forschergruppe „Heterogenität und Inklusion“ erhoben, die nun analysiert werden.

Eine mögliche Methode des Einsatzes digitaler Medien im Leseerwerb, ist das Lesen mit Hörbuch (Gailberger & Gailberger, 2010; Nix, 2011). Hierbei hört das Kind gleichzeitig den Text (z.B. jederzeit über ein Tablet abspielbar), während es selbst den Text mitliest (z.B. direkt vor sich auf dem Tablet). Vermutet wird, dass gerade schwache Leser dadurch sehr gut motiviert werden, das Lesen selbstständig zu üben (Badel & Schneider, 2005). Aber führt diese Methode lediglich zur Steigerung der Lesemotivation oder kann sie darüber hinaus basale Lesefertigkeiten trainieren? Die an der Universität Potsdam erhobenen Daten werden derzeit analysiert und verschriftlicht.

Durch das Vermitteln der aktuellen Forschungslage im Bereich der Digitalisierung und des Schriftspracherwerbs in der Volksschule im Fach Deutsch/Mehrsprachigkeit soll das Grundlagenwissen der Lehrkräfte an der PHT verbessert werden.

 

Projektlaufzeit: 01.10.2018 - 30.11.2021

Dieses Projekt wird durch Mittel der Tiroler Wissenschaftsförderung unterstützt (2020-2022).

Projektleitung: Sabrina Gerth

Mentorin: Julia Festman

Überblick Forschungsschwerpunkte Mehrsprachigkeit

In der Forschung beschäftigen sich die Mitarbeiter:innen in zahlreichen Projektgruppen mit ganz unterschiedlichen Kernbereichen insbesondere im Primarbereich, Beispiele sind: 

  • Schriftspracherwerb (Lesekompetenz, Leseerwerb, Lesestrategien, Lesemotivation, Kritzeln, Rechtschreibung, Gelingensbedingungen, kognitive Fähigkeiten und deren Entwicklung) 
  • Methodik und Didaktik im Bereich Deutsch für Primarstufe (insbesondere Methoden für den Schriftspracherwerb, z.B. Evaluation von Rechtschreibprogrammen, der potenzialfokussierte Einsatz von Diktaten) 
  • Einsatz digitaler Medien im Primarbereich (insbesondere für den Schriftspracherwerb, z.B. Lesen mit Hörbuch, Handschreiben auf Tablets, digitale Bilder- oder Schulbücher im Unterricht)
  • Mehrsprachigkeit im Schulkontext (z.B. Gelingensbedingungen, Sprachbetrachtung, Klassengemeinschaft)
  • Zwei- und mehrsprachiger Spracherwerb (z.B. Möglichkeiten von Bilderbüchern)
  • Alltagsintegrierte Sprachförderung (z.B. Kita, Anfangsunterricht, Lexikonerwerb)
  • Reflexion des eigenen (Sprach-)Lernens (z.B. potenzialfokussierte Leistungsbewertung, Selbstkonzept)
  • Sprache im Sachunterricht, sustained-shared thinking und Philosophieren mit Kindern 
  • Schwierigkeiten im Spracherwerb (z.B. Stottern, selektiver Mutismus)
  • Schwierigkeiten im Leseerwerb (z.B. Förderung von Kindern mit SPF durch Vorlesen)
BMBWF-Sommerschule 2021

Auch bei der diesjährigen BMBWF-Sommerschule 2021 unterstützt das Team Mehrsprachigkeit wieder die Vorbereitung, Begleitung und Reflexion der Studierenden der PHT im Primarbereich. Gemeinsam mit Kolleg:innen der KPH wurden die Studierenden beider Hochschulen in Vorbereitungslehrveranstaltungen auf die Tätigkeit in der Sommerschule vorbereitet. Als Grundlage der Vorbereitung auf die Sommerschule dient das gemeinsam entstandene Handbuch „Deutsch lehren und lernen – diversitätssensible Vermittlung“, das im Mai 2021 im Waxmann Verlag erschienen ist. Ein erster Entwurf von theoretischen Grundlagen, praktischen Kompetenz-Sprachförderideen und Projektbeschreibungen war bereits für die Sommerschule 2020 erarbeitet worden. Nun ist die ursprüngliche Fassung im Laufe der vergangenen Monate noch gewachsen und konnte als umfangreiches Handbuch von Julia Festman herausgegeben werden. Es beinhaltet vielfältige Beiträge von Kolleg:innen der PHT und KPH sowie von Studierenden beider Hochschulen. Zusätzlich wird die sprachsensibel angelegte Leseförderung mit einem DaZ-Lesefächer in der diesjährigen Sommerschule durch die Unterstützung des JÖ-Verlags möglich. Zahlreiche Zeitschriftenexemplare (Ich + Du, Mini-Spatzenpost, Spatzenpost, LUX) wurden den Studierenden für die Schüler:innen der Sommerschule hierfür zur Verfügung gestellt.

FWF - INNALP Edu Hub: LeseInnovationslabor

Im vom FWF geförderten Verbundprojekt INNALP Edu Hub (Herbst 2021- 2014) wird im LeseInnovationslabor an der PHT der Frage nachgegangen: Wie kann Leseförderung unter Berücksichtigung von sozialen, kulturellen, technischen und sprachlichen Aspekten ideal gestaltet werden? 

Das Labor befindet sich im Aufbau. Ab ca. Herbst 2021 werden erste Studien geplant und durchgeführt.  

FWF - INNALP Edu Hub: Wunderstiftlabor

Auch das Wunderstiftlabor ist Teil des vom FWF geförderten Verbundprojekt INNALP Edu Hub (Herbst 2021- 2014). In diesem Labor wird untersucht, ob Kinder in der Primarstufe mit Hilfe eines digitalen Schreibstiftes unterstütz werden, das Schreiben mit der Hand besonders effektiv und gut zu erlernen.  

Das Labor befindet sich im Aufbau. Ab ca. Herbst 2021 werden erste Studien geplant und durchgeführt. 

 


Kooperationen

RECC Deutsch & Mehrsprachigkeit

Das RECC Deutsch und Mehrsprachigkeit wurde von einigen Mitarbeiter:innen des Teams Mehrsprachigkeit und des Teams Sprachen zusammen mit der Universität Innsbruck (In Zusammenarbeit mit Frau Univ.-Prof. Mag. Mag. Dr. Barbara Hinger, MA und Univ.-Prof. Dr. Johannes Odendahl) eingeworben. 

Das RECC Deutsch und Mehrsprachigkeit 

  • fördert fachdidaktische wie auch sprachdidaktisch ausgerichtete Forschung 
  • wirkt bei der Ausbildung von Lehramtsstudierenden mit
  • entwickelt Weiterbildung für Lehrer:innen aller Schultypen und -stufen
  • unterstützt Schulen bei fachdidaktischen Schulprojekten
  • unterstützt die Einführung und Weiterentwicklung des kompetenzorientierten Unterrichts
  • plant nachhaltige Weiterbildung

https://www.recc.tsn.at/content/aufgaben-und-ziele-1 


 

 

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