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Stärkenorientierte Bildungsarbeit

Stärkenorientierte Bildungsarbeit

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Stärkenfest Imst als Teil einer bundesweiten Veranstaltungsreihe 

Am 18.6.2025 ging das erste Tiroler „Jedes-Kind-Stärken“-Fest (Stärkenfest) in Imst über die Bühne, das heuer erstmals in sechs Bundesländern veranstaltet wird. Dabei präsentierten rund 200 Schüler:innen aus zehn Volksschulen und einem Gymnasium Arbeiten, die sie im Zuge von Schulschwerpunkten aus dem Programm „Jedes Kind Stärken“ zum Thema Selbständigkeit, Ressourcenorientierung, individuelle Stärken etc. erarbeitet haben. Das Programm bietet eine Orientierung weg vom Blick aufs Defizit hin zu den Ressourcen von Schüler:innen und soll in Zukunft auf die Sekundarstufe ausgeweitet werden.

Erstes Stärkenfest in Tirol in Imst am 18.6.2025

Das Stärkenfest bot einerseits Methoden und Spiele zur Stärkung von Schüler:innen - Achtsamkeitsübungen, kreative Präsentationsstände, Stärkenspiele etc., die zeigten, wie vielfältig und alltagsnah Stärkenarbeit bereits in der Volksschule gelebt werden kann. Die Kinder gestalteten das Fest aktiv mit: Sie interviewten Ehrengäste, erzählten von ihren Aktivitäten und zeigten stolz, was sie mit ihren Lehrpersonen auf die Beine gestellt haben – von „Stärken-Songs“ bis hin zu liebevoll gestalteten Gemeinschaftsprojekten. Andererseits machte das Stärkenfest Ergebnisse der seit 2022 bestehenden Fortbildungsreihe der PH Tirol zum Programm „Jedes Kind stärken“ für Schulen und Lehrpersonen sichtbar. Zentral in Fortbildung und Programm ist eine Orientierung weg vom Defizit hin zur Ressource.
Als Ehrengästen waren Karoline Graswander-Hainz (PH Tirol), Martin Fritz (BD Tirol) und Werner Kropf (Wirtschaftskammer Imst) zur Veranstaltung gekommen, die von Organisator Martin Wegscheider (PH Tirol) und Regine Eitelbös (IFTE) moderiert wurde. 

Karoline Graswander-Hainz, Leiterin des Instituts für Primarpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Tirol, betont: „Bildungseinrichtungen tragen maßgeblich dazu bei, emotionale, soziale und kognitive Fähigkeiten von Kindern zu fördern. Das Programm ‚Jedes Kind stärken‘ setzt genau an diesem Punkt an – sie unterstützt die Entwicklung nachhaltiger Bildungs- und Lebenschancen im täglichen Zusammenspiel von Kindern, pädagogischen Fachkräften und Familien.“

Das Stärkenfest ist Teil einer österreichweiten Reihe von IFTE (Initiative for Teaching Entrepreneurship) in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol, der Bildungsdirektion Tirol sowie dem Bundesministerium für Bildung. Die Schulstadt Imst feiert damit die Tirol-Premiere und setzt einen sichtbaren Impuls für stärkenorientierte Bildungsarbeit. Zum ersten Tiroler Stärkenfest waren zahlreiche Ehrengäste geladen, darunter Vertreter:innen der PH Tirol, der Bildungsdirektion Tirol und der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer Imst.

Stärkenarbeit – eine pädagogische Haltung für Schulen
Stärkenarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil des Programms „Jedes Kind Stärken“, das speziell für die Volksschule entwickelt und wissenschaftlich begleitet wurde. Die Module zur Arbeit an den Stärken der Kinder sind ab der ersten Klasse einsetzbar, damit Schüler:innen gleich zu Beginn ihrer Schullaufbahn ein Bewusstsein für ihre individuellen Stärken entwickeln und lernen, diese aktiv zu nutzen. Eva Jambor, Leiterin der Servicestelle „Jedes Kind Stärken“ des Bildungsministeriums bei IFTE, betont: „Stärkenorientierung ist mehr als ein didaktisches Konzept. Sie ist eine Haltung, die Kindern zeigt: Du bist wichtig. Du kannst etwas. Und du darfst wachsen.“ In Zukunft soll das Programm auch auf die Sekundarstufe ausgeweitet werden.

Martin Wegscheider, Projektleiter für „Jedes Kind stärken“ an der PH Tirol, zeigt sich erfreut, dass in den letzten zwei Schuljahren tirolweit mehr als 150 Pädagog:innen an Fortbildungen zum Stärkenprogramm sowie zu PERMA.teach teilgenommen haben: „Im Rahmen des Programms setzen sich die teilnehmenden Volksschullehrpersonen nach einer kurzen allgemeinen Einführung mit den Unterrichtsbausteinen auseinander und stellen sich – so wie in weiterer Folge dann auch die Schüler:innen – den Herausforderungen in Form der ‚Challenges‘, die im Prinzip als fächerübergreifende Unterrichtseinheiten konzipiert wurden, um ganzheitliches Lernen zu fördern." 
Besonders stolz ist Projektleiter Martin Wegscheider darauf, dass im heurigen Schuljahr bereits vier „WILMA-Workshops“ zu den Nachhaltigkeitszielen durchgeführt wurden, bei denen die Kinder getreu dem Motto „Wir lernen durch Machen“ Modelle und Prototypen entwickeln, um die Welt ein Stück weit zu verbessern und nachhaltiger zu gestalten.